LUGNER: "HABE PANIK BEKOMMEN, HAB IHN NOCH GESCHüTTELT"

Simone Lugner spricht erstmals über Richard Lugners Tod, wie sie ihn fand und was die Zukunft für sie bringt.

Fünf Wochen ist es her, der Morgen, an dem Simone Lugner (42) ihren Mann Richard leblos gefunden hat. Im Alter von 91. Jahren schlief der Baumeister ein, schloss seine Augen für immer. Nu spricht seine Witwe erstmals über die wohl schlimmsten Stunden ihres Lebens und wie es mit ihr weitergeht.

"Er ist einfach eingeschlafen, so, wie er das wollte. Es war ungefähr 8.30 Uhr, als ich ihn aufwecken wollte. Das Bild werde ich in meinem ganzen Leben nie mehr vergessen. Der Fernseher war aus, er lag im Bett, als würde er schlafen." Nach einer langen Pause spricht sie weiter. "Er reagiert nicht, ich greife ihn an und spüre, dass er ganz kalt ist. Ich habe Panik bekommen, hab ihn noch geschüttelt, dann 144 gewählt, die wollten so viel Sch*** wissen, da habe ich ins Telefon geschrien: 'Ich glaube er ist tot!' Aber sie sagten, ich soll den Defi holen und Herzdruckmassage machen. Ich dachte, kein Problem, das hab ich im Erste-Hilfe-Kurs gelernt. Dann fängt der Defi zu reden an. Langsamer! Bitte zurücktreten! Schock nicht empfohlen. Und der von 144: Sie machen das gut! Und der Defi auch: Weiter so! Ich dachte nur, wer macht die Tür auf, wenn die Rettung endlich da ist? Nach zwei Minuten war meine Hand ganz rot, komplett angeschwollen. Dann waren auch schon alle da. Rettung, Feuerwehr, Polizei", erzählt sie im ersten ausführlichen Interview nach Mörtels Tod der "Krone".

Der Abend zuvor, es war ein Sonntag, war für das Paar ein ganz normaler. "Richard ging es da schon sehr schlecht. Er hat eigentlich fast nur geschlafen. Dazwischen hat er ferngesehen – Formel 1, Olympia – Zeitung gelesen und ab und zu telefoniert", blickt sie traurig zurück.

Auch mit wem er sich austauschte, gibt die Blondine in dem Interview preis: "Mit der 'Mausi' anscheinend, sie hätte die Rede zu seinem Geburtstag im Oktober halten sollen. Er hat auch noch Nachrichten verschickt. Als ich mich gegen 23.30 Uhr von ihm verabschiedet habe und ins Bett gegangen bin, meinte er, dass er noch Olympia schauen will. Am Montagmorgen um 9 Uhr wäre wieder seine Schmerztherapie gewesen. Aber dazu ist es nicht mehr gekommen." Der 12. August, der Tag, an dem Mörtels Herz aufhörte zu schlagen - es wäre der Tag gewesen, an dem die Eheleute von ihrer Hochzeitsreise zurückgekommen wären.

Sofort versuchte Simone Richard Lugners Tochter Jacqueline anzurufen, erreichte deren Ehemann Leo Lugner. Die beiden kamen mit Promi-Arzt Artur Worseg. "Da hatte die Polizei schon alles abgeriegelt. Er meinte, Richard sei zwischen 3 und 5 Uhr gestorben."

Nun sitzt Simone, die nach nur 72 Tagen Ehe zur Witwe wurde, alleine in der großen Villa in Wien-Döbling. "An manchen Tagen bricht noch immer die Welt zusammen. An anderen Tagen, wenn ich an die schönen Dinge denke, geht es. Ich habe früher immer alleine gelebt und bin gut zurechtgekommen. Mir hat nichts gefehlt. Jetzt setze ich mich da drüben hin, und er fehlt. Ich setze mich da hin, und er fehlt. Ich setze mich draußen hin und er fehlt. Bilder anschauen fällt mir noch immer schwer. Er hängt ja überall. Am Abend ist es am schlimmsten. Das war immer unsere Zeit."

Über das Testament und ihr Erbe möchte "Bienchen" nicht sprechen. Nur so viel: "Aber dieses Haus ist nicht Bestandteil des Testaments, weil es nicht Richards Eigentum ist, es gehört der Stiftung. Und es ist vereinbart, dass die Person, die bis zum Schluss mit Richard hier wohnt - ausgenommen Haushälterinnen und Pflegerinnen – dann das Wohnrecht bekommen. Also ja, ich darf weiterhin hier wohnen. Ich habe auch gelesen, dass ich 5000 Euro Witwenpension und viel Geld bekommen werde. Ich weiß nicht, wer sich sowas ausdenkt. Und ich habe keine Ahnung, wie viel ich bekommen werde. Wir haben uns nie über Geld unterhalten. Ich habe von seinen Konten keine Ahnung."

"Bienchen" nannte er sie übrigens nie, wie sie nun in dem Talk verrät. "Einmal, in der Limousine, hat er mich 'Bienchen' gerufen. Aber da habe ich nicht reagiert. Es war das erste und letzte Mal." Sie nannte ihn liebevoll "Stachelbär", weil sein Dreitagesbart, den er zu Hause trug, beim Küssen ein bisschen stach. Sie hatten noch so viele Pläne, berichtet sie schweren Herzens: "Es ging hauptsächlich um die Reisen, die geplant waren. Hochzeitsreise, Malediven im Herbst. Ende November wollten wir auf den Weihnachtsmarkt in Edinburgh, das war schon gebucht. Auch den Taj Mahal wollte er noch einmal sehen."

Sogar von einem Kind hat Mörtel noch gesprochen. "Ich dachte, er wird sicher hundert. Richard sprach auch noch von einem Kind. Er hat sich extra testen lassen und meinte, es würde bei ihm noch gehen. Ich hab nur gesagt: 'Wenn das Kind zehn ist, bin ich alleinerziehende Mutter!'"

Den Opernball wird Simone voraussichtlich im kommenden Jahr nicht besuchen, das überlässt sie anderen. "Letztes Jahr, als Priscilla Presley der Stargast war, mit dem Richard Walzer getanzt hat, war er dann schon sehr müde und sagte zu mir: 'Wir beide tanzen nächstes Jahr.' Aber allein kann man den Walzer nicht tanzen."

2024-09-16T12:32:06Z dg43tfdfdgfd